Der karnevalistische Nachmittag der „Spillmannsgasser Junge“ war ein voller Erfolg. Das Programm top, das diesjährige Motto der Spillmannsgasser launig und alle Helfer bis in die Haarspitzen motiviert. Und das absolute Highlight war erwartungsgemäß Ludwig Sebus.
Das neue Umfeld in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums galt vorher als Herausforderung. Die jedoch von allen in den Reihen der Spillmannsgasser – Jungen wie Mädchen – bestens gemeistert wurde. Und nebenher auch noch bei allen Beteiligten ob des tollen Ambientes Begeisterung auslöste.
Start des wirklich fantastischen Programms war der Auftritt von Horst Weber als „Frikadellen-Kellner“. Dieser machte sich auf seinen Job, seine Gäste und natürlich auf seine Frikadellen seinen eigenen Reim. Dass die eher als Gummi Arabicum durchgehen können, zeigte der Frikadellen-Kellner auf beeindruckende Weise. Denn seine Frikadelle titschte auf der Bühne wie ein kleiner Flummi. Wie richtige Frikadellen schmecken, konnte der beliebte Büttenredner anschließend am rustikalen Buffett erfahren.
Zwiegespräch und Ehrungen - ein Programmpunkt jagte den nächsten
Markus Homburg und Franz Kleinmann als die „Lebenskünstler vom Rhein“ sangen danach bekannte Karnevalslieder, unterhielten aber auch beim launigen Zwiegespräch. Markus Homburg sorgte im Übrigen als Literat der Spillmannsgasser Junge auch für die weiteren Programmpunkte, die insgesamt einen schönen Querschnitt durch den kölsche Fasteleer in den Sälen darstellten.
Traditionell dient der karnevalistische Nachmittag der Spillmannsgasser ja dazu, langjährige Mitglieder zu ehren und zudem mit Vereinsaufgaben betrauten Helfern zu danken. Es folgten demnach zahlreiche Ehrungen durch Marli Stolzenwald, die seit dem Frühjahr 2018 als erste Frau in der Vereinsgeschichte mit Umsicht die Geschicke der Spillmannsgasser lenkt.
Der Ex-Vorstand sowie langjährige Mitglieder und Ehrenmitglieder bekamen den aktuellen Orden übereicht. Ebenso konnten der aktuelle geschäftsführende Vorstand sowie der erweiterte Vorstand den wie immer tollen Orden in Empfang nehmen: „Spillmannsgasser Mädche driehe jetzt am Rädche“ - und damit wurde auch das Motto der Spillmannsgasser für die Session 2018/19 offiziell bekannt gegeben. Und wer sich den Orden etwas genauer ansah, stellte schnell fest, dass der Spillmannsgasser Jung in diesem Jahr einem Spillmannsgasser Mädche Platz gemacht hat.
Ludwig Sebus – seit 60 Jahren ein Spillmannsgasser Jung
Höhepunkt der Veranstaltung war zweifelsohne die Ehrung von Ludwig Sebus. Der überaus beliebte Kölner Krätzchensänger ist seit 60 Jahren Mitglied im Verein, und mit seinen 93 Jahren zugleich auch das älteste männliche Mitglied. Aber er ist erfreulicherweise fit wie ein Turnschuh, und hatte ruckzuck alle Anwesenden im Sturm mit seinem Charme eingenommen. Das war auch unserer 1. Vorsitzenden Marli Stolzenwald deutlich anzumerken, die fast sprachlos vor Rührung war. Erstaunlich, wieviel Präsenz dieser Mann immer noch besitzt. Er ließ es sich zudem nicht nehmen, ein paar launige Worte zum Publikum zu sprechen und einige Lieder, teils im Chor mit den "Lebenskünstlern vom Rhein" zum Besten zu geben.
Am Ende stimmten noch alle Gäste den Büttenmarsch der Spillmannsgasser Junge an. Den hat Ludwig Sebus für die Spillmannsgasser selbst geschrieben. Die Texte waren im Saal verteilt, so dass das Publikum mit einstimmen konnte. Ein besonderes Erlebnis für alle. Danke Ludwig!
Bissig wie immer - der "Kölsche Schutzmann" alias Jupp Menth
Im Anschluss kam Jupp Menth als der „Kölsche Schutzmann“ auf die Bühne. Gewohnt bissig und ironisch war sein Programm, das bei allen Gästen in Saal sehr gut ankam. Menth kehrte nach längerer Auszeit wieder in den Kölner Karneval zurück, mit der Absicht, nur noch bei kleineren Vereinen und Sitzungen präsent zu sein. Also Glück für die Spillmannsgasser, dass sie recht klein sind, obwohl, die Mitgliederzahlen steigen wieder an.
Als glänzender Abschluss des Programms konnten danach die „Poppelsdorfer Schloss-Madämche und Schloss-Junker“ das Publikum begeistern. Das knapp 20köpfige Ensemble bot eine launige und äußerst lebhafte karnevalistische Tanz-Theater-Aufführung und hatte neben den tänzerischen Elementen auch sechs Laienschauspieler mit auf der Bühne – die wesentlich größer ist als diejenige im Pfarrsaal von St.Severin und somit mehr Platz für die Tanzeinlagen bot.
Alles in allem also ein rundum gelungener Nachmittag, der von allem und für jeden etwas bot.
In diesem Sinne: Kölle Alaaf!
Natürlich gibt es auch eine Menge schöner Bilder, die unsere Monika Brendel und Heri Eiden geschossen haben.